Perfekte Hundefotos – der beste Freund des Menschen im Fokus
Tierfotos sind, wenn sie wirklich gut werden sollen, immer eine Herausforderung. Ob Sie Profi sind oder Hobbyfotograf, wenn Sie tolle Hundefotos möchten, sollten Sie einige Grundkriterien erfüllen. Das beginnt mit der Liebe zu Hunden und dem Anspruch, sie perfekt fotografieren zu wollen.
Die weiteren Voraussetzungen sind viel Geduld, Blick für das Wichtige, möglichst gutes Reagieren und Übung. Das alte Sprichwort: “Mit Geduld und Spucke fängt man eine Mucke!” könnte in dem Fall heißen: “Mit Geduld und Übungsrunden zu Spitzenbildern von den Hunden!”
Die Kamera, mit der Sie ihre perfekten Hundefotos kreieren, muss nicht unbedingt die teuerste sein. Zwar bietet eine
Spiegelreflexkamera mit lichtstarken Wechselobjektiven ein paar mehr Möglichkeiten, aber auch eine gute Kompaktkamera tut es. Denn entscheidend für den Erfolg, also für ein erstklassiges Bild des Hundes, sind Sie als Fotograf.
Grundsätzlich gilt es, zwischen ruhigen Motiven, beispielsweise einem Portrait und Aktion-Bildern wie z. B. beim Hundesport, zu unterscheiden. Ein Unterschied ist natürlich auch, ob Sie ihren eigenen oder einen fremden Hund fotografieren. Mit den folgenden 13 Tipps möchten wir Ihnen dabei helfen, perfekte Hundefotos zu schießen.
1)Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Licht ist ein wichtiger Gesichtspunkt beim Erstellen guter Bilder. Zwar ist Fotografieren praktisch immer möglich, Sonne und Tageslicht aber bieten die besten Voraussetzungen für Tierfotos. Früher Vormittag und später Nachmittag sind erfahrungsgemäß die besten Tageszeiten, um Aufnahmen gut belichten zu können.
Am wenigsten eignet sich die grelle Mittagssonne als Lichtquelle. Das bringt harte Kontraste und Schatten, die Bilder wirken dann irgendwie kalt, Natürlichkeit und Leben fehlen. Angenehm warmes Licht mit weicheren Schatten und einem höheren Anteil von Rot bringt das Licht morgens und am frühen Abend.
Auch die Stimmung des Hundes, den Sie fotografieren möchten, spielt eine Rolle. Unmittelbar nach dem Fressen braucht auch ein Hund ein wenig Ruhe. Danach ein wenig Auslauf, um sich zu entleeren, dann ist er fit. Genau diese Phase sollten Sie jetzt nutzen, um mit dem Hund Spaß zu haben und Klasse Fotos zu schießen.
Denn nur, wenn Sie als Fotograf und auch der Hund am Bilder machen Spaß haben, gelingen auch erstklassige Aufnahmen.
2) Welche Blende, welche Verschlusszeit in welcher Situation?
Am einfachsten lässt sich natürlich mit eingestellter Automatik arbeiten. Die Kamera stellt die passenden Werte automatisch ein und das Bild ist fast immer scharf. Aber das Wort “scharf” ist eben das Entscheidende.
Möchten Sie den Hund scharf abbilden, den Hintergrund ebenfalls oder soll nicht der Hund das Wichtige sein? Wenn der Hund klar im Mittelpunkt sein soll, empfiehlt es sich, die Blende zu öffnen. Das bedeutet üblicherweise Blendeneinstellungen von f 2,0 oder 2,8 oder 3,5.
Dies heißt bei gängigen Fotoapparaten, je nach Objektiv, dass die Blende ganz auf ist, also alles einfallende Licht genutzt wird. Hier kommt der Begriff Tiefenschärfe ins Spiel.
Es ist der Bereich, der letztlich im Bild scharf zu sehen ist, wenn keine anderen Faktoren die Schärfe beeinflussen. Bei offener Blende ist die Tiefenschärfe gering.
Je weiter die Blende geschlossen ist, z. B. f 5,6 oder 8 oder 11, desto größer ist der Tiefenschärfenbereich. Allerdings steht dann auch immer weniger Licht für das Bild zur Verfügung. Brennweite (z. B. Weitwinkel 25 mm, Normal 50 mm, Tele 100 mm) und Abstand vom Motiv sind weitere Faktoren.
Sie beeinflussen neben Verschlusszeit und ISO die Variationsmöglichkeiten bei der Tiefenschärfe. Wenn Sie alle Einstellmöglichkeiten nutzen, sind optimale Bilder auf Dauer selbstverständlich.
Das erfordert allerdings eine gewisse Erfahrung und viel Übung.
3)Was ist der ideale Standpunkt, was das ideale Format?
Grundsätzlich sollten Sie immer möglichst nah an den Hund rangehen, um eine gute Aufnahme von ihm zu bekommen. Wenn noch andere Hunde oder ein besonders attraktiver Hintergrund mit aufs Bild sollen, ist natürlich ein größerer Abstand nötig.
Wichtig ist auch, von Spezialaufnahmen mal abgesehen, nicht gegen die Sonne zu fotografieren. Umgekehrt lohnt es sich, z. B. mit seitlichem Gegenlicht, zu experimentieren. Das kann, wenn es klappt, besonders effektvolle Fotos bringen.
Ein grundsätzliches Muss aber ist es, den Hund auf Augenhöhe zu knipsen. Ein Bild, das einen Hund zeigt, der von oben herab abgelichtet ist, wirkt fast schon deprimierend. Gehen Sie in die Hocke oder positionieren Sie den Hund so, dass er sich auf gleicher Höhe befindet.
Meist stehen Sie dem Tier direkt gegenüber, das muss aber nicht sein. Bilder, von einer Seite aufgenommen, bei denen der Hund auch in eine bestimmte Richtung schaut, können äußerst spannend wirken.
Auch das Format kann die Qualität eines Hundefotos ausmachen. Ein sitzender Schäferhund im Hochformat wirkt garantiert besser als im Querformat. Andererseits könnte der gleiche Hund, in Schaupositur stehend, im Hochformat schlecht aussehen.
Wenn Sie unsicher sind, ob eine Situation hoch oder quer besser zur Geltung kommt, machen Sie Bilder in beiden Formaten.
4)Welcher Hund in welcher Pose
Das Gelingen eines Hundefotos hängt oft davon ab, wie der jeweilige Hund in Szene gesetzt wird. Je nach dem, ob es sich um einen kleinen Schoßhund oder einen stattlichen, großen Gebrauchshund handelt, lässt sich das variabel gestalten.
Der kleine Chihuahua könnte z. B. mit einer bunten Schleife um den Hals und in einem Körbchen sitzend, goldig aussehen. Bei einem Deutschen Schäferhund dagegen wäre eine Schleife um den Hals peinlich und kitschig.
Setzen Sie den zu fotografierenden Hund in Szene, wie es seiner Art am besten entspricht. Ist er ein verspielter Typ, versuchen Sie Schnappschüsse von ihm mit dem Lieblingsspielzeug zu machen. Am besten eine ganze Serie, garantiert ist ein tolles Bild dabei!
Haben Sie einen ausgebildeten Schutzhund, z. B. einen Schäferhund, schießen Sie eine Serie beim Trainieren. Der Sprung über die Hürde, beim Schnüffeln auf der Fährte oder der Kampf mit dem Scheintäter sind da lohnende Motive.
5)Hintergrund oder Vordergrund?
Zwar sollte bei einem Hundefoto der Hund immer das Wichtigste sein, doch kann manchmal auch ein passender Hintergrund dem Bild etwas Besonderes mitgeben. Ein Berner Sennerhund mit einer beeindruckenden Bergkulisse im Hintergrund könnte z. B. gut passen.
Abzulehnen sind unbedingt irgendwelche Zäune, hinter denen sich der Hund befindet. Und ganz wichtig: Die Schärfe bei einem Hundefoto muss auf den Augen des Tieres liegen.
Dazu sollte ein gewisser Lichtreflex das Auge lebendig machen. Dann spielen unscharfer Vorder- und Hintergrund keine große Rolle mehr. Fotografieren Sie aber eine Hundemutter mit ihren niedlichen Welpen, kann ein Fressnapf mit den Kleinen einen guten Vordergrund bilden.
Die stolze Hündin im Hintergrund macht dann den familiären Eindruck des Bildes perfekt. Da könnte sogar eine leichte Unschärfe bei der Hündin interessant wirken.
6)Wie entsteht ein ausgezeichnetes Hundeportrait?
Wie bei einem menschlichen Portrait, kommen auch beim Portrait eines Hundes Gesichtsausdruck Augen, Nase und Ohren besonders zur Geltung. Beim Portrait sollte es wirklich nur auf diese Gesichtsteile und natürlich auf die jeweils typische Schnauze ankommen.
Entscheidend ist bei einem Portrait, dass die Augen des Hundes scharf sind. Am besten ist es, wenn auch Maul, Ohren und Schnauze scharf sind, der Hintergrund aber unscharf. Dabei ist meist eine offene Blende ideal, sie garantiert, bei korrekter Scharfeinstellung auf die Augen, einen schön diffusen, unscharfen Hintergrund.
Dadurch ist es auch kein Problem, eine höhere Verschlusszeit, z. B. 1/500 Sekunde zu wählen. So vermeiden Sie Bewegungsunschärfe, falls der Hund nicht ruhig hält. Ein klar und scharf gezeichnetes Portrait von Ihrem Hund vor verschwommenem Hintergrund zeichnet Sie als hervorragenden Fotografen aus.
Allerdings muss der Blick des Hundes entsprechend sein. Der ist nur dann passend, wenn Sie, wie anfangs schon gesagt, mit dem Hund gemeinsam Spaß haben.
7)Was ist bei Aktion-Bildern zu beachten?
Herumtollen und Laufen, verbunden mit Fressen, Spaß und Spiel, sind Dinge, die jedem gesunden Hund gefallen. Aktion pur lieben fast alle Hunde, sie dabei im Bild festzuhalten ist eine schwierige, aber sehr dankbare Aufgabe.
Da sind schnelle Reaktion beim Erfassen von Situationen und richtige Kameraeinstellungen gefragt. Bewegung lässt sich, wenn das Bild scharf sein soll, logischerweise am besten mit kurzen Verschlusszeiten festhalten.
Üblicherweise sind dies Zeiten wie 1/250, 1/500 oder 1/1000 Sekunde. Damit lassen sich Laufen und Springen im Bewegungsablauf der Hunde gut festhalten, sozusagen als Bild einfrieren. Es gibt aber auch die Möglichkeit, eine Bewegung als solche im Bild sichtbar zu machen.
Dies geschieht, wenn Sie die Verschlusszeit etwas verlängern. Beispielsweise 1/125 oder gar nur 1/60 Sekunde reichen für eine gewollte Bewegungsunschärfe aus. So lassen sich reizvolle Fotos schießen, die aber viel Übung erfordern.
Idealerweise fertigen Sie von solchen Aktionen möglichst Serienbilder. Die gelungensten bleiben dann am Ende zurück.
8)Nur den eigenen oder auch einen fremden Hund fotografieren?
Um ein besonders gutes Hundefoto zu bekommen, sind Einfühlungsvermögen und gegenseitiges Vertrauen wichtig. Den eigenen Hund kennen sie ja meist schon länger, da gibt es kaum Probleme in der Beziehung zueinander.
Möchten Sie von fremden Hunden gute Fotos machen, ist für den Erfolg entscheidend, wie gut und wie schnell Sie deren Vertrauen gewinnen. Sprechen Sie vorher mit Herrchen ab, wie das am besten funktioniert.
Meist sind direkter Kontakt wie Fell kraulen und Streicheln sowie eine Hand voll Leckerli anbieten, gute Möglichkeiten. Sprechen Sie vor allem ruhig und freundlich mit dem Hund. Bewährt hat es sich auch, mit dem angeleinten Hund im Beisein seines Besitzers ein paar Meter zu gehen.
Dann loben und nochmals Leckerli, schon ist der Bann gebrochen. Zeit sollten Sie sich immer nehmen, egal, ob das Fotoshooting mit dem eigenen oder einem fremden Hund stattfindet. Lieber mal eine Pause machen, statt den Hund zu überfordern und ihm so den Spaß zu verderben.
Besonders interessante und lebendige Fotos gibt es, wenn Sie Hund und Herrchen bei gemeinsamer Arbeit, z. B. am Hundeübungsplatz, aufnehmen.
9)Was ist beim Aussehen des Hundes wichtig?
Wenn Sie von einem Hund ein Portrait möchten, sollte das Tier gepflegt aussehen. Unschön wären beispielsweise Speichelreste vom Sabbern am Maul oder tränende Augen.
Auch Dreckspritzer im Gesichtsbereich, an Nase oder Ohren, unbedingt vorher entfernen. Ein hübsches Halsband dagegen könnte gut ins Bild passen. Auch da gilt es, die Rasse zu berücksichtigen.
Eine verspielte Halskette mag bei einem kleinen Hund passend sein, einem ausgewachsenen Schäferhund steht eher ein ganz normales Lederhalsband.
10)Mehrere Hunde auf einem Bild, ist das gut?
Auch bei Hunden kann ein Gruppenfoto durchaus interessant sein. So lässt sich z.B. ein Zuchtpaar gut gemeinsam ablichten, ein Geschwisterduo oder eine Welpen-Bande. Bei solchen Aufnahmen sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Sie können die Tiere unterschiedlich platzieren, können z.B. einen Hund Platz, den anderen Sitz machen lassen. Wichtig wird dabei sein, kurze Verschlusszeiten zu wählen. Denn je mehr Hunde zusammen kommen, desto mehr Unruhe machen sie. Sehr schöne Fotos ergeben sich natürlich, wenn die Tiere miteinander herum tollen.
Da sind dann besonders Ihre Reaktionsschnelligkeit und schnelle Verschlusszeiten wichtig. Dafür dürfen Sie sich über einige besonders beeindruckende, lebendige Hundefotos freuen. Schwierig – aber lohnend!
11)Hunde mit Menschen zusammen fotografieren?
Fast jeder Hundefreund hat irgendwo ein Bild hängen, dass ihn mit seinem Hund zusammen zeigt.
Damit solche Bilder auch wirklich besondere Fotos sind, gilt es etliches zu beachten. Den Hund an die Leine zu nehmen, sich vor die Kamera zu stellen und ablichten zu lassen, das ist leicht.
Aber sieht auf dem Bild jeder Betrachter die enge Verbindung zwischen Herrchen und Hund, spürt er die Gemeinsamkeit? Kinder haben uns da oft etwas voraus. Sie umarmen den Hund, wenn sie sich mit ihm fotografieren lassen, instinktiv.
Jeder Betrachter eines solchen Bildes spürt dabei die Innigkeit und Liebe, die Mensch und Tier verbindet. Um dies bei Hund und Herrchen so hin zu kriegen, ist es wichtig, dass der Hund zum Herrchen schaut und umgekehrt.
Dieser Blickkontakt, das neben einander sein ohne zwingende Leine, es sind die entscheidenden Kleinigkeiten. So lässt sich eine enge, freundschaftliche Beziehung zwischen Hund und Herr ganz einfach im Bild ausdrücken.
12)Blitzlicht oder lieber nicht?
Es gibt immer Situationen, bei denen der Einsatz des Blitzgerätes die letzte Chance für ein gutes Foto des Hundes darstellt. Möchten Sie Schnappschüsse von Hund und Familie in der Wohnung machen, funktioniert das kaum ohne Blitz.
Da sollten Sie vor allem darauf achten, nicht direkt von vorn in die Augen von Mensch und Hund zu blitzen. Auch ein Spiegel an der Wand, der irgendwo in Blitzrichtung hängt, kann die ganze Aufnahme kaputt machen.
Andererseits eignen sich Blitze auch zum Aufhellen von Räumen und können so Bildern einen besonderen Touch geben. Ein beliebter Trick ist der indirekte Blitz, z. B. an die weiße Wohnungsdecke, das gibt besonders sanfte, schöne Lichteffekte.
Erstklassige Aufnahmen mit Hilfe eines Blitzgerätes erfordern auch wieder eine gewisse Erfahrung, die im Laufe der Zeit jeder sammeln kann.
13)Wie lassen sich besondere Fälle lösen, wie Erfahrungen sammeln?
Perfekte Hundefotos kann jeder Profi liefern, mit etwas Geduld und Übung aber auch jeder Hobby-Fotograf. Mit den 13 Tipps möchten wir Ihnen dazu eine Hilfestellung anbieten.
Zum Schluss noch einige besondere Fälle, die Sie eventuell mal vor schwierige, aber trotzdem lösbare Aufgaben stellen könnten. So lassen sich z. B. auch Hundefotos als künstlerisch kreative Bilder darstellen.
Stellen sie sich am Meer einen herrlichen Sonnenuntergang vor. Wenn da im Vordergrund am Strand ein Mensch mit Hund geht oder ein kleines Rudel von Hunden, was gibt es stimmungsvolleres? Natürlich ist da das Tier nicht Mittelpunkt sondern Teil eines besonderen Gesamteindrucks.
Nicht ganz unproblematisch ist das Fotografieren eines schwarzen Hundes, vor allem bei Gegenlicht. Da kann ein Blitz zur Aufhellung helfen. Auch Hintergrund und Umgebung können schuld sein, dass der schwarze Hund nur als unklare dunkle Masse zu sehen ist.
Eine normale grüne Wiese auf deren äußerem vorderen Rand sich der Hund befindet, verhilft z. B. zu einem einwandfreien Foto. Deshalb abschließend noch ein pauschaler Rat: Haben Sie immer den Mut zu neuen Experimenten, versuchen Sie stetig neue Kameraeinstellungen und Motivvariationen.
Sparen sie nicht bei der Anzahl geschossener Bilder. Viel Auswahl erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass viele perfekte Hundefotos dabei sind!
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