Allein über Nacht? So viel Einsamkeit verträgt Ihr Hund
Sie wollen stets das Beste für Ihren vierbeinigen Freund. So vermeiden Sie es, Ihren Hund für einen längeren Zeitraum allein zu lassen. Doch manchmal ist dies nicht zu umgehen. Die Frage ist: Wie viel Zeit allein vertragen Hunde? Kann man sie vielleicht sogar über Nacht allein lassen? Oder sollten Sie, wenn nötig, doch lieber auf die Dienste eines Hundesitters zurückgreifen?
Die Rolle des Rudels: Hunde möchten nicht allein sein
Der enge Bezug zu Herrchen oder Frauchen kommt nicht von ungefähr, denn kein Hund wurde für das Alleinsein geschaffen. Hunde sind Rudeltiere, sie lieben Geselligkeit und befinden sich gern im Mittelpunkt des Geschehens. Dass sie jedoch nicht permanent im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen können, versteht sich von selbst. Auch der größte Tierfreund muss arbeiten oder einmal einkaufen gehen. Daher versuchen viele Hundebesitzer, ihren Familienzuwachs auf vier Pfoten schon früh an das Alleinsein zu gewöhnen. Obwohl es gegen die Natur des Hundes ist, muss dieser, wenn er mit Menschen zusammenlebt, phasenweise die Einsamkeit akzeptieren. Der Hund versteht nicht immer, warum er von seinem Rudel getrennt wird – und das Rudel bilden in diesem Fall Sie als sein Herrchen oder
Frauchen. Ihr Hund muss lernen, darauf vertrauen zu können, dass das Alleinsein niemals lange anhält. Wenn der Hund weiß, dass Sie immer wieder zu ihm zurückkehren werden, steigt die Akzeptanz des Vierbeiners für die unvermeidlichen, einsamen Phasen im Alltag.
Wie viel Zeit allein ist für den Hund in Ordnung?
Die Meinungen, wie lange ein Hund allein bleiben kann, gehen weit auseinander. Manche Tierexperten raten dazu, Welpen und ältere Hunde keinesfalls länger als zwei Stunden auf sich gestellt zu
lassen. Bei jungen und mittelalten Hunden wird durchaus auch eine längere Zeitspanne (vier bis
sechs Stunden) genannt. In einem sind sich jedoch alle Experten einig: Der Hund muss langsam an das Alleinsein gewöhnt werden. Wenn Sie für Ihren Hund jahrelang rund um die Uhr da waren, sollten Sie ihn nicht plötzlich vier Stunden allein lassen! Es empfiehlt sich, mit einer Zeitspanne von wenigen Sekunden oder Minuten zu starten und dieses Intervall langsam zu steigern.
Der einsame Hund und sein nicht immer stiller Protest
Viele Hunde protestieren gegen ihr einsames Dasein, indem sie jaulen oder stundenlang bellen. Das ist nicht nur für Ihren Hund sehr anstrengend, sondern kann auch beispielsweise in Mietwohnungen zu Ärger mit den Nachbarn führen. Daher sollten Sie sicher sein, dass Ihr Hund auch für eine
längere Zeitspanne des Alleinseins vorbereitet ist. Außerdem neigen Hunde dazu, sich eine Beschäftigung zu suchen, wenn sie von ihrem Rudel getrennt sind. Wenn es keine gibt, werden sie durchaus sehr erfinderisch: Unschöne Folgen sind angeknabberte Möbel oder zerbissene Kissen, die Sie erst entdecken, wenn Sie nach Hause zurückkehren. Besser ist es, dem Hund von vorneherein ein Spielzeug oder einen Kauknochen dazulassen, damit wenigstens keine Langeweile in der Phase der Einsamkeit aufkommen kann (Tipp: Geben Sie dem Hund immer einen Knochen oder zum Beispiel ein Rinderohr. Dann ist die Gefahr viel geringer, dass der Hund zuhause die Möbel o. Ä. anbeißt).
Hund allein lassen: Ist eine ganze Nacht in Ordnung?
Die bisher genannten Informationen verraten es Ihnen bereits: Ihr Hund sollte nicht zu oft und schon gar nicht für eine lange Zeitspanne in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung zurückgelassen werden. Aus diesem Grund – und auch aufgrund der Gefahr des häufigen Bellens oder Jaulens während Ihrer Abwesenheit – sollte ein Hund nicht für eine komplette Nacht völlig auf sich allein gestellt sein.
Wenn es gar nicht anders geht, beauftragen Sie besser einen erfahrenen Hundesitter. An diesen sollte sich Ihr Vierbeiner zunächst langsam gewöhnen. Dadurch entsteht ein Vertrauensverhältnis und der Hund akzeptiert den Hundesitter. Alternativ können Sie einen Bekannten, den Ihr Hund bereits kennt und mag, mit der Aufgabe der Nachtwache betrauen. So können Sie beruhigt auswärts schlafen und Ihren geliebten Vierbeiner gleichzeitig in guten Händen wissen.
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