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Hundehaut

Struktur der Hundehaut

Man denkt nicht oft an die Haut als einem Organ, da sich die meisten Organe im Körper befinden. Die Haut ist aber ein Organ, und zwar das Größte. Dies gilt nicht nur bei Menschen, sondern auch bei anderen Tieren und so auch Hunden. Unabhängig von Alter und Rasse des Hundes, macht die Haut 12-24% der Körpermaße aus.

Die Haut besteht aus drei Hauptschichten, der Epidermis, Dermis und Subkutis. Andere wichtige Teile der Haut sind Hautanhangsgebilde, subkutane Muskel und Fett.

Epidermis

Die Epidermis ist die äußere Schicht der Haut bei allen Säugetieren, die als Schutz gegen Fremdkörper dient und auch versichert, dass der Körper keine lebenswichtigen körpereigenen Elemente verliert. Sie ist aus mehreren Typen von Zellen zusammengestellt, die auch unterschiedliche Funktionen haben.

Keratinozyten sind Zellen, die 90% der Epidermis ausmachen.  Sie werden im Prozess der Keratinisierung ständig erneuert.  Neue Zellen werden in der Basis der Epidermis produziert und gelangen nach oben. Sie bilden eine kompakte Schicht von toten Zellen an der Oberfläche der Epidermis, bzw. der Haut. Die Funktion der Keratinozytenschicht ist es, Fluide, Salz und Nährstoffe im Körper zu behalten und sicherzustellen, dass infektiöse oder giftige Substanzen in den Körper nicht gelangen.  Die ganze obere Schicht von toten Zellen wird ständig abgeworfen und durch Zellen aus den niedrigeren Bereichen ersetzt. Die Schnelligkeit der Ersetzung hängt von der Ernährung, Hormonen, Gewebeart, Immunzellen in der Haut und Genetik ab. Auch Krankheiten und Entzündungen haben Einfluss auf den Zellwachstum und Keratinisierung.

Melanozyten sind Zellen, die sich in der Basis der Epidermis, den äußeren Wurzelscheiden von Haaren und Kanälen der Talg- und Schweißdrüsen befinden. Sie produzieren die Verfärbung der Haut und Haare; Melanin. Das Funktionieren der Melanozyten wird durch Hormone und Gene beeinflusst. Die Aufgabe des Melanins ist es, Schutz vor den schädlichen Sonnenstrahlen zu bieten.

Langerhans-Zellen sind Teile des Immunsystems, die eine wichtige Rolle in den Reaktionen der Haut auf Fremdkörper haben, z.B. bei der Entwicklung von Hautausschlägen, wenn das Tier irritierenden Materialien ausgesetzt wird. Langerhans-Zellen werden beschädigt, wenn sie lange dem UV-Licht ausgesetzt werden sowie durch die Wirkung der Glucocorticoide (entzündungshemmende Arzneimittel).

Merkel-Zellen sind spezialisierte Zellen, die sich in den tiefen Teilen der Epidermis befinden und mit den Sinnesorganen verbunden sind. Die Merkel-Zellen sind Intensitätsdetektoren. Sie nehmen Druck wahr, der senkrecht auf die Haut wirkt und länger anhält.

Basalmembranzone

Die Basalmembranzone ist eine Schicht der Haut, die sich zwischen der Epidermis und Dermis befindet und sie verbindet. Einige Hautkrankheiten sowie autoimmune Krankheiten können sie beschädigen.

 

Dermis

Die Dermis ist die zweite Hautschicht. Am Rücken des Hundes misst sie 1,3 mm, an den Ballen sogar 2,5 mm Dicke. Sie wird durch die Basalmembranzone von der Epidermis getrennt und auch verbunden. Die Dermis enthält Blut- und Lymphgefäße, Talg- und Schweißdrüsen sowie die meisten Sinnesrezeptoren, ebenso wie die glatte Muskulatur, die wichtig für die Temperaturregulierung des Körpers ist.  Ihre Aufgabe ist es, die Epidermis und Hautanhangsgebilde zu unterstützen und zu ernähren.

Die besonderen reißfesten Proteine Kollagen und Elastin befinden sich in dieser Schicht. Sie haben eine wichtige Rolle, weil sie die Elastizität und Widerstandsfähigkeit  der Haut unterstützen. Sie sind für die Geschmeidigkeit und Anpassungsfähigkeit der Haut verantwortlich, die im Alter stark nachlässt. Außerdem bewirkt die Spannung der Faserbündel, dass bei Verletzungen der Haut die Wundränder auseinander klaffen.

Die Blutgefäße der Dermis versorgen die Epidermis mit Nährstoffen und regulieren die Temperatur der Haut und des Körpers. Die meisten sensorischen Zellen der Haut befinden sich in der Dermis und an den Haarfollikeln. Sie empfinden Berührungen, Schmerz, Jucken, Wärme und Kälte. Immunzellen der Dermis schützen gegen Infektionserreger, die es schaffen durch die Epidermis durch zu kommen. Haarfollikeln, Schweiß- und Talgdrüsen sowie Krallen wachsen aus der Dermis und Epidermis heraus.

Subkutis

Die tiefste Hautschicht, die Subkutis, besteht zu größten Teil aus Fettzellen (Adipozyten). Die Subkutis wird von den die Haut versorgenden Blutgefäßen und Nerven durchzogen. Hautanhangsgebilde wie Haarwurzeln und Drüsen, die eigentlich Bestandteile der Dermis sind, können in die Subkutis hineinragen. Das Fett der Subkutis dient als Isolierung, als Reservoir von Flüssigkeiten, Elektrolyten und Energie.

Funktion der Haut

Die Haut ist eigentlich ein unglaubliches Organ. Sie erledigt zahlreiche wichtige Aufgaben, deren wir uns meistens nicht wirklich bewusst sind.

Die erste, vielleicht die offensichtlichste Funktion der Haut ist, als Grenze zwischen dem Organismus und seiner Umwelt zu dienen. Sie schützt gegen mechanischen, thermalen und physischen Schaden, bildet aber auch eine sogenannte „immunlogische Grenzfläche“, weil ihr Säure- und Fettmantel, Antikörper und Immunzellen vor Viren, Bakterien, Pilzen und anderen schädliche Substanzen schützen.

Nicht nur gegen biologische Agenzien bietet die Haut Schutz. Die Haut hat eine wichtige Aufgabe in der Synthese des Vitamins D3 indem sie die ultravioletten Strahlen absorbiert. Da aber ultraviolette und infrarote Strahlen sehr gefährlich sind und schwierigen Schaden ansetzten können, ist eine der Funktionen der Haut sowie des Fells, den Organismus gegen diese Strahlen zu schützen. Die Melanozyten der Epidermis produzieren Melanin, der die Zellkerne und die in ihnen enthaltene DNS vor Schaden schützt.

Die Funktion der Haut ist aber nicht nur Dinge aus dem Organismus raus zu halten, sondern auch Dinge drinnen zu behalten. In diesem Sinne versichert die Haut, dass die körpereigenen Elemente wie Wasser, Ionen und Makromoleküle aus dem Körper nicht austräten.

Thermoregulation ist auch eine wichtige Funktion der Haut. In diesem Prozess spielen viele Teile der Haut mit: die exokrinen Schweißdrüsen, die Blutgefäße der Dermis, das Fett der Subkutis und die Haare. Exokrine Schweißdrüsen befinden sich beim Hund nur an den Sohlenballen und am Nasenspiegel und dienen der Abkühlung dieser Bereiche. Trotzdem findet ein Teil des Wärmeaustausches über die Haut der Hunde statt: bei einem Temperaturwechsel werden Wärmeeinheiten durch die Verengung oder Ausweitung der Blutgefäße in die Haut übertragen. Das Fett der Subkutis, sowie das Fell schützen auch vor Kälte.

Apokrine Schweißdrüsen, bzw. Duftdrüsen  sind am ganzen Körper des Hundes verteil. Ihre Aufgabe ist nicht die Thermoregulation, sondern die Produktion vom individualspezifischen Eigengeruch. Sie stellen die Haut in ihrer Funktion als Austauschorgan dar. Besonders erkennbar ist diese Funktion beim Abgeben der Sexualhormone, bzw. Sexuallockstoffe durch die Haut. Deswegen muss das Männchen das läufige Weibchen nicht sehen; er riecht die Hormone, die sie über die Haut abgibt. Auch Medikamente und Giftstoffe treten durch die Haut aus dem Körper heraus.

Das Fell wird über die Talgdrüsen mit pflegendem und schützendem Hauttalg (Sebum) versorgt. Der Talg dient  dem Schutz vor Hautkrankheiten, Krankheitserregern und Chemikalien. Er bewahrt die Haut vor Austrocknung, ist aber auch wasserabstoßend. Wenn die Produktion des Talgs gestört wird, wird das Fell fettig und stumpf.

Nicht zu vergessen ist die Haut in ihrer Funktion als Kontakt- und Sinnesorgan. Über Berührungen bilden Hunde soziale und emotionale Bindungen mit anderen Wesen. Der Tastsinn ist auch der zweite Sinn, mit dem Welpen geboren werden, was von seiner Wichtigkeit spricht. Schmerz und Kälte fühlt der Hund am ganzen Körper, Wärme nur an seiner Nase. Über seine Pfoten fühlt der Hund Vibrationen im Boden und auch die Struktur der Fläche, an der er steht. Einen besonderen Teil des Tastsinns bilden die Haare an der Schnauze, die sogenannten Vibrissen. Ihre Funktion ist als ein Vorwahrnungssystem zu dienen. Ähnlich wie ein blinder Mensch mit seinen Händen oder dem weißen Langstock seine Umgebung betastet, funktionieren auch die Vibrissen des Hundes, nur das sie auch Luftwirbel wahrnehmen, also viel sensibler sind. Dass der Tastsinn von Hunden wirklich gut entwickelt ist, bestätigt die Tatsache, dass auch blinde Hunde ohne Probleme Hindernissen ausweichen können. Das Fell ist für den Hund ein wirksames Ausdrucksmittel. Das Sträuben der Nackenhaare, das mithilfe winziger Muskeln an der Haarwurzelscheide geschieht, stellt eine Drohgebärde des Hundes dar.

Hautanhangsgebilde

Wenn man an Hunde und Katzen denkt, denkt man meistens an Fell, weniger an die Haut. Fell, bzw. Haare, und Krallen sind Anhänge der Haut, die bei Hunden vorkommen und sind an sie gebunden. Bei anderen Tieren finden wir andere Gebilde wie Nägel, Hufe und Hörner.

Die Gesamtheit des Haarkleides nennt man Fell. Bei Hunden deckt es meistens den ganzen Körper, außer bei Nackthunden, die entweder komplett haarlos sind, oder Haare am Kopf, der Rute und den Pfoten haben. Das Fell besteht aus  Haarfollikeln, den feineren Beihaaren, aus denen die Unterwolle besteht, und verschiedenen Drüsen.

Haarfollikeln der Hunde unterscheiden sich stark von den Haarfollikeln der Menschen. Während bei Menschen aus einem Follikel ein Haar wächst, setzt sich der Haarfollikel bei Hunden aus einem stärkeren Leithaar (Grannenhaar) und zwei kürzeren Stammhaaren (Wollhaaren) mit deren Hülle zusammen.  Eine Talgdrüse und ein Aufrichtemuskel, der für das Aufstellen der Haare zuständig ist, sind weiter Teile der Haarfollikel.

Haare wachsen nicht direkt aus der Haut aus, sondern aus einer Wurzelscheide, einer Vertiefung in der Haut. In der Wurzelscheide befinden sich die Haarwurzel, die mit der Haarzwiebel beginnt. Auf der Unterseite der Haarzwiebel befinden sich Hautzellen, die neue Haarsubstanz und Farbstoff in das nachwachsende Haar einlagern. Die wichtigsten Bestandteile der Haare sind Proteine, Zink und Kupfer.

Die apokrinen Schweißdrüsen sind über den ganzen Körper verteilt und befinden sich in der tiefen Dermis und der dazugehörige Kanal liegt hinter der Talgdrüse. Ihre Aufgabe ist die Produktion vom individualspezifischen Eigengeruch. Sie stellen die Haut in ihrer Funktion als Austauschorgan. Besonders erkennbar ist diese Funktion beim Abgeben der Sexualhormone, bzw. Sexuallockstoffe durch die Haut. Deswegen muss das Männchen das läufige Weibchen nicht sehen; er riecht die Hormone, die sie über die Haut abgibt. Die exokrinen Schweißdrüsen sind ausschließlich an den Sohlenballen und am Nasenspiegel angeordnet und liegen an der Verbindungsstelle von Subkutis und tiefer Dermis. Sie dienen der Abkühlung dieser Bereiche des Körpers.

Das Fell wird über die Talgdrüsen mit pflegendem und schützendem Hauttalg versorgt. Der Talg dient  dem Schutz vor Hautkrankheiten, Krankheitserregern und Chemikalien. Er bewahrt die Haut vor Austrocknung, ist aber auch wasserabstoßend. Wenn die Produktion des Talgs gestört wird, wird das Fell fettig und stumpf. Die optimale Talgproduktion, sowie der zyklische Fellwechsel werden durch die Haut kontrolliert.

Hunde, die im Freien leben, unterlaufen einen zyklischen Fellwechsel: von März bis Mai verlieren sie ihr dickes Winterfell und wechseln es mit dem dünnen Sommerfell aus, während sie von September bis November sich für das kalte Wetter vorbereiten und wieder das dicke Winterfell gewinnen. Hunde, die in Wohnungen und Häuser leben, haaren oft über das ganze Jahr. Das ist nichts ungewöhnliches, da das Haaren durch Hormone bestimmt wird, diese aber durch Licht und die Temperatur beeinflusst werden.

 

Typische Erkrankung der Hundehaut