Sie fragen sich vielleicht, ob ein Hund, der knurrt, eine Peinlichkeit darstellt, ein Verhalten zeigt, das man dem Guten lieber abgewöhnen sollte. Das liegt nahe, da das Knurren ja auch ein wenig bedrohlich herüber kommt. Aber machen Sie nicht den Fehler, das menschliche, kurz angebundene “Knurren” mit dem Knurren des Hundes zu verwechseln. Hunde knurren aus ganz anderen Gründen als grantige Menschen.
Die Botschaft: Komm mir nicht zu nahe!
Versuchen Sie doch einmal, das Knurren des Hundes als Teil seiner Sprache zu verstehen. So, wie auch Menschen mal zugewandt wirken können und Dinge sagen, die sich freundlich anhören bzw. das genaue Gegenteil präsentieren, hat auch der Hund sein Repertoire. Dass es bei Hunden auch oft um Revierverhalten und -kämpfe geht, ist klar. Ein Hund lebt nun einmal auch ein Stück in der Wildnis und muss sich dort gegen andere Hunde, Radfahrer und auch mal das Herrchen oder Frauchen zur Wehr setzen oder zumindest ein Signal setzen. Ab hier und nicht weiter, das ist bei uns Menschen ja auch oft notwendig. Beim Hund ist es oft sogar lebensnotwendig, Grenzen zu setzen.
Wenn alles Andere nicht hilft
Ihr Hund wird Sie ganz sicher nicht morgens als erstes anknurren, nur weil ihm sein Frühstück nicht behagt. Es kann aber sein, dass er Sie anknurrt, wenn Sie seine Decke weg ziehen, weil Sie finden, dass sie “nach Hund” riecht und in die Wäsche muss. Allerdings greift der Hund oft erst einmal zu Vorformen des Knurrens, um zu signalisieren, dass ihm etwas nicht behagt oder er sich unwohl in einer Situation fühlt. Es kann sein, dass er auf Sie zickig wirkt, weil er den Blickkontakt meidet oder sich schnöde abwendet. Wenn Sie diese Zeichen ignorieren, kann es sein, dass Ihr Hund auch Ihnen gegenüber gar keine andere Maßnahme mehr in petto hat, als sein Organ ertönen zu lassen. Nun ist aber auch wirklich genug, und das will – und darf – Ihr Hund Ihnen auch mitteilen. Knurrt der Hund, funktionieren seine Instinkte und seine “Sprache”, das ist doch gut!
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